Nacho im Volksblatt Interview

Ried-Stürmer „Nacho“ über das Länderspiel am Mittwoch, seine fußballerische Heimat und den „Plan“, für das ÖFB-Team zu spielen

„Mein Herz schlägt auch für Österreich“
Bei Fußball-Bundesligist SV Josko Ried ist Ignacio Rodriguez Ortiz, kurz „Nacho“, ein echter Publikumsliebling. Für das VOLKSBLATT nahm sich der Spanier Zeit, um unter anderem über das Länderspiel am Mittwoch in Wien zu plaudern.

Volksblatt: Sie sind seit mittlerweile eineinhalb Jahren in Ried, wie gefällt es Ihnen hier?
NACHO: „Sehr gut, die Landschaft ist ähnlich wie in Santander, wo ich aufgewachsen bin. Nur im Winter ist es mir hier zu kalt.“

Volksblatt: Sie sind also kein Wintersportler?
NACHO: „Ich fahre nicht Ski, aber Snowboard. Vielleicht komme ich heuer rund um Weihnachten dazu, es auch in Österreich zu probieren. Eure Berge sind ja viel besser geeignet. Mein Vertrag verbietet es mir jedenfalls nicht.“

Volksblatt: Zum Fußball, am Mittwoch steigt das freundschaftliche Länderspiel Österreich gegen Spanien, die Favoritenrolle ist da ganz klar vergeben, oder?
NACHO: Spanien wird gewinnen, ganz sicher, obwohl mein Herz auch schon ein bisschen für Österreich schlägt, wenn es nicht gerade gegen Spanien geht.

Volksblatt: Ihr Tipp?
NACHO: „Ein offizielles Match würden wir 3:0 gewinnen. Mindestens. Weil es ein Freundschaftsspiel ist, tippe ich aber nur auf 1:0.“

Volksblatt: Wo werden Sie sich das Match ansehen?
NACHO: „Leider nicht im Stadion, sondern allein zu Hause vorm TV. Dabei werde ich aber via ‚Skype‘ mit meiner Familie ständig in Kontakt sein.“

Volksblatt: Kennen Sie einen Spieler aus der Nationalelf persönlich?
NACHO: „Ja, mit Torhüter Pepe Reine habe ich in den Jugendnationalteams von U15 bis U18 zusammengespielt.“

Volksblatt: Wer ist Ihr Lieblingsspieler in der spanischen Nationalmannschaft?
NACHO: „Das ist schwierig, es gibt viele, die sehr gut sind. Ich könnte 25 aufzählen. Torres, Senna, Iniensta, Xavi Alonso, Villa und so weiter.“

Volksblatt: Trauen Sie Spanien nach dem EM- auch den WM-Titel zu?
NACHO: „Ich glaube, 2010 wieder unser Jahr. Bitte (und blickt zum Himmel)!“

Volksblatt: Welchen Stellenwert hat der österreichische Fußball in Spanien?
NACHO: „Er wird nicht belächelt, aber die Leute denken, dass die Liga nicht so gut ist. Dass in den letzten Jahren viele Österreicher ins Ausland gegangen sind, wurde jedoch registriert. Und auch das 2:0 von Salzburg über Villarreal hat Beachtung gefunden.“

Volksblatt: Wie ist Ihre persönliche Einschätzung vom österreichischen Fußball?
NACHO: Ich bin positiv überrascht über die Professionalität, die hier herrscht, über die Strukturen im Nachwuchs, die es gibt und über den guten Zustand der Plätze.“

Volksblatt: Wie viele Tore müssten Sie für Ried schießen, um ins Team zu kommen?
NACHO: „50 in einer Saison würden nicht genügen. Zur Erinnerung. Nicht einmal Raul von Real Madrid, der viele Tore schießt, steht in der ‚Seleccion‘. Aber wenn ich vier Jahre in Österreich bleibe, vielleicht komme ich ja dann hier ins Team (grinst).“


Erschienen in:  Neues Volksblatt , 14. November 2009
Interview geführt von: Astrid Gach und Roland Korntner