Stefan Reiter: „Möchten zuhause ungeschlagen bleiben“

Nach dem ersten Meisterschafts-Viertel der tipico Bundesliga zieht Stefan Reiter, Sportdirektor der SV Guntamatic Ried, Bilanz, spricht unter anderem über die Entwicklung der Mannschaft, die Situation der Liga nach neun Runden und über den „Kracher“ zum Auftakt in das zweite Viertel zuhause gegen Rapid.

Stefan, Platz sechs und elf Punkte nach dem ersten Meisterschafts-Viertel. Wie fällt deine Bilanz aus?

Der Platz ist o.k., Punkt hätte es vielleicht den einen oder anderen mehr geben können. Wenn man sieht, wie wir gestartet sind, müssen wir damit aber sehr zufrieden sein. Man muss auch bedenken, dass wir einen neuen Trainer haben, ein neues Spielsystem und dass es leider wieder einen Umbruch in der Mannschaft gegeben hat. Mit dem Abgang von Petar Filipovic und dem Ausfall von Gernot Trauner sind uns zwei massive Stützen der vergangenen Saison ausgefallen. Trotzdem ist uns dieser Umbruch relativ gut gelungen. Der Großteil der neuen Spieler hat sich gut integriert. Wir haben einige Schwachstellen ausmerzen können, das greift jetzt immer mehr.

Wie bist du mit der Entwicklung der Mannschaft zufrieden?

Durch das neue Spielsystem hat es eine wesentliche Änderung gegeben. Es hat immer geheißen, Ried kann keine Vierer-Kette spielen. Das stimmt überhaupt nicht. Das Trainerteam unter der Führung von Christian Benbennek hat dieses neue System vom ersten Trainingstag an mit aller Klarheit umgesetzt. Die Mannschaft hat das neue System positiv aufgenommen. Deshalb konnten wir das erste Viertel auch positiv abschließen. 

Wir wichtig waren die beiden Neuzugänge Orhan Ademi und Stefan Nutz zum Transferende?

Sie waren für uns noch ganz wichtig. Das sind zwei Spieler, die wir während der „normalen“ Transferzeit nie bekommen hätten. Wir müssen in Ried immer auch auf die wirtschaftliche Seite schauen. Deshalb ist der eine oder andere Transfer für uns nur zum richtigen Zeitpunkt, am Ende der Transferzeit, möglich.

Wie beurteilst du den Tabellenstand der gesamten Liga?

Sturm Graz hat sich im Sommer unheimlich gut verstärkt, deshalb stehen sie auch berechtigt auf dem ersten Platz. Wir waren bisher die einzigen, die sie schlagen konnten. Das spricht auch für uns. Sturm, Salzburg, Rapid und Austria kommen von Jahr zu Jahr von den anderen Mannschaften immer weiter weg. Es wird aufgrund der wirtschaftlichen Möglichkeiten immer schwieriger, an diese Klubs heranzukommen. Die untere Hälfte der Tabelle zeigt sich sehr ausgeglichen. Jeder spielt mit ein bisschen anderen Ideen und Philosophien. Von der Qualität ist aber alles sehr ausgeglichen. Es wird wieder ein hartes Jahr werden. Für uns genauso wie für alle anderen. Wir setzen auf unsere Stärken, bleiben ruhig und konsequent. Was wir im Sommer begonnen haben, werden wir durchziehen. Ich bin deshalb sehr zuversichtlich, dass wir auch die nächsten drei Viertel der Meisterschaft positiv abschließen werden.

Welche Erwartungen hast du für das zweite Viertel?


Wir möchten zuhause ungeschlagen bleiben und auswärts auch wieder ein paar Punkte einsammeln. Gegen die großen Mannschaften ist es schwierig zu punkten. Wir haben vier Punkte gegen die „Großen“ geholt und sieben gegen die anderen. Wenn uns das wieder gelingt, dann werden wir einen Platz rund um den sechsten auch halten können. 

Das zweite Viertel startet am Sonntag mit dem Heimspiel gegen Rapid. Was ist für Ried in diesem Match drin?

Beim ersten Spiel gegen Rapid in Wien haben wir uns verspekuliert. Wir wollten mit ihnen mithalten, das ist nicht gegangen. Daraufhin haben wir auch Änderungen vorgenommen. Ein Spiel zuhause gegen Rapid ist immer ein Fußball-Leckerbissen für alle Fans. Wenn wir unsere Tugenden abrufen, dann ist zumindest ein Punkt, eventuell auch der Sieg möglich. Das wäre dann natürlich ein Traumstart für das zweite Viertel.