SV Josko Ried kickt mit den meisten Österreichern

Stefan Reiter: „Man kann auch mit jungen Spielern erfolgreich sein“

Im „Österreicher-Topf“, der den Einsatz von Österreichern und auch jungen Spielern in der tipp3-Bundesliga bewertet, nimmt die SV Josko Ried in der Herbstsaison mit 89 Prozent den ersten Platz ein. „Das zeugt zum einen von der Nachhaltigkeit unserer Nachwuchsarbeit und zum anderen auch davon, dass man mit jungen Spielern und mit Österreichern erfolgreich sein kann“, erklärt SVR-Manager Stefan Reiter, der erneut auf eine sehr erfreuliche Herbstsaison zurückblicken kann.
 
„Das ist ganz klar ein Teil der Philosophie der SV Josko Ried, dass wir auf junge Österreicher setzen, die zum Teil aus unserer Akademie kommen, zum Teil auch von anderen Klubs. Dass man diesen jungen Kickern eine Chance gibt zu spielen. Man sieht auch, dass das eine das andere nicht ausschließt. Man kann auch mit jungen Spielern erfolgreich sein“, sagt Stefan Reiter, der auch erklärt, warum dieser Österreicher-Top für die SV Josko Ried so wichtig ist: „Soweit ich mich richtig erinnere, sind diese 89 Prozent der höchste Anteil, den wir je gehabt haben. Das schlägt sich natürlich auch finanziell zu Buche, weil nach diesem Anteil auch ein Teil der TV-Gelder aufgeteilt wird. 50 Prozent davon fließen in den Österreicher-Topf. Dabei wird jede Einsatz-Minute gezählt. Und jede Minute eines Spielers, der jünger als 22 Jahre alt ist, wird doppelt gezählt. Pro Minute erhält man einen gewissen Euro-Betrag. Und dieser Betrag ist für unser Budget natürlich sehr wichtig.“
 
Marcel Ziegl: „Sehr wichtig, dass man hier in Ried auf uns junge Spieler baut“
 
Zu den erfolgreichen jungen Aufsteigern in dieser Saison zählen der 19-jährige Marcel Ziegl und der 20-jährige Robert Zulj, die zusammen mit Gernot Trauner das SVR-Trio in der U21-Nationalmannschaft bilden. „Es ist für uns junge Spieler sehr wichtig, dass man hier in Ried auf uns baut und dass wir die Chance bekommen zu spielen“, weiß Marcel Ziegl, der vor dreieinhalb Jahren seinen ersten Profi-Vertrag in Ried unterschrieben hat und aus der Rieder Akademie ins Profiteam aufgestiegen ist. „Das ist meine erste Saison, in der ich Woche für Woche spiele. Das U21-Nationalteam ist dann noch das Zuckerl für mich. In der U21 geht es auch schon um einiges. Die Stimmung in der Mannschaft in Ried ist sehr gut, es gibt sehr viele Freundschaften in der Mannschaft. Jeder versteht sich mit jedem.“
 
Robert Zulj, der bereits das dritte Jahr bei der SV Ried kickt, ergänzt: „Man sollte generell mehr junge Spieler spielen lassen. Es bringt nichts, wenn man einen 25-jährigen Ausländer holt, wenn man selbst junge Spieler im Kader hat, nur weil Letztere vielleicht nicht so viel Erfahrung haben. In Ried ist es perfekt, weil man wirklich auf uns junge Spieler schaut.“
 
Stefan Reiter: „Fünfbeste Mannschaft hinter den großen Städten Wien, Graz und Salzburg ist ein sensationeller Erfolg“
 
Zufrieden blickt Stefan Reiter auf die Herbstsaison zurück. „Wenn man als Vergleichszeitraum das Frühjahr nimmt, dann sieht man einen absoluten Aufwärtstrend. Wir haben sehr gute Europacup-Spiele abgeliefert. Wir sind auch gut in die Meisterschaft gestartet, durch einige Heimniederlagen sind wir dann ein bisschen ins Straucheln gekommen. Im letzten Drittel der Herbstsaison haben wir das wieder kompensiert. Wir stehen für unsere Möglichkeiten sehr gut da. Wenn man bedenkt, dass die vier großen Mannschaften mindestens das zwei- bis zehnfache Budget von uns haben, dann muss verständlich sein, dass man kontinuierlich da nicht mithalten kann. Aber der 5. Platz in der Meisterschaft ist ein Erfolg. In jeder anderen europäischen Liga ist es eine Spitzenplatzierung. Bei uns ist es aufgrund der Kleinheit der Liga ein Platz im Mittelfeld. Wir sind zurzeit aber die fünftbeste Mannschaft in Österreich, liegen nur hinter den großen Städten Wien, Graz und Salzburg. Und das ist ein sensationeller Erfolg.“
 
Weiterentwicklung der jungen Spieler als wichtigstes Ziel
 
Zu seinen drei persönlichen Highlights aus der Herbstsaison sagt Stefan Reiter: „Erstens das Europa League-Heimspiel gegen Legia Warschau, der Sieg gegen diese europäische Spitzenmannschaft. Zweitens, dass wir auch Salzburg zuhause geschlagen haben. Und drittens, und das ist für mich entscheidend, dass man eine klare Weiterentwicklung unserer jungen Spieler sieht. Wir haben mit Trauner, Ziegl und Zulj drei Spieler in der U21-Nationalmannschaft. Alle haben das Potential, dass sie sich im Frühjahr noch weiter steigern. Wir haben viele junge Spieler geholt, die alle einen Riesenschritt nach vorne gemacht haben. Die Weiterentwicklung der jungen Spieler bleibt immer unser wichtigstes Ziel in Ried.“
 
Zahlreiche Ausfälle in der Defensive gegen die Admira
 
Zwei Spiele gegen die Admira und den WAC stehen vor Weihnachten noch auf dem Programm. Aufgrund der vielen Ausfälle kein leichtes Programm, weiß Stefan Reiter: „Wir müssen gegen die Admira mit Reifeltshammer, Hinum, Reiter, Karner und Ziegl fünf Defensiv-Spieler vorgeben. Ich kann mich in 20 Jahren Bundesliga nicht erinnern, dass uns das schon einmal passiert ist. Eigentlich sind es sogar sechs, denn mit Baumgartner ist auch jener Spieler verletzt, der hier nachrücken sollte. Wir werden an einer Notlösung zimmern müssen und unser Glück in der Offensive suchen. Gegen den WAC bestreiten wir das letzte Heimspiel in diesem Jahr. Da sollte unser Ziel sein, dass wir den fünften Tabellenplatz absichern, mit dem wir dann in die Winterpause gehen wollen. Aufgrund der vielen Ausfälle wird das aber sicher nicht leicht sein.“