VIP-Talk: „Bin auf 1,50 Meter Größe gesunken“

Dritte Halbzeit im VIP-Raum der SV Josko Ried: Gleich nach dem Spiel gegen Red Bull Salzburg erfuhren die Gäste, warum Salzburgs Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer in der ersten Halbzeit ziemlich geschrumpft ist. Dass es Elfmeter gibt, die man gerne auch nicht geben kann. Dass Trainer Paul Gludovatz oft aus dem Herzen heraus und hie und da mit Verstand entscheidet. Und dass auch die Salzburger nicht auf der Nudelsuppe daher geschwommen sind. Moderiert wurde der illustre VIP-Talk von Rieds Stadionsprecher Dr. Wolfgang Puttinger.

Beiersdorfer: „Es war ein wunderschöner Fußballabend“
„Wir schätzen die großartige Leistung, die der SV Ried vollbringt. In der 1. Halbzeit bin ich so auf 1,50 Meter Größe gesunken, weil das von uns wirklich eine indiskutable Leistung war. In der Abwehr haben wir sehr, sehr viele Schnitzer gemacht. Ried hat uns unter Druck gesetzt. Das Positive war, dass unsere Mannschaft in der zweiten Halbzeit eine Reaktion gezeigt hat, dass sie versucht hat, das Spiel noch zu gewinnen. Am Schluss ist das ein Remis, das o.k. geht. Ried hat es uns heute sehr schwer gemacht“, analysierte Salzburg Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer das Spiel. „In Ried herrscht eine super Atmosphäre, auch die Fankultur hat sich hier sehr gut entwickelt. Gegen Red Bull Salzburg ist man natürlich besonders motiviert. Wir tun uns auch immer schwer gegen die Rieder Mannschaft, weil sie wirklich hervorragend eingestellt sind, weil sie ein Konzept verfolgen und weil sie wirklich eine gute Strategie gespielt haben. Alle Zuschauer sind heute hier auf ihre Kosten gekommen. Es war alles dabei, Tore, ein Elfmeter, der vielleicht auf der einen oder anderen Seite nicht so gut angekommen ist, aber auch packende Zweikämpfe. Trotzdem haben sich beide Mannschaften nach dem Spiel die Hand gegeben. Es war ein großer Fight und auch spielerische Akzente waren dabei, also ich glaube, es war ein wunderschöner Fußballabend.“

Gludovatz: „Wollten die ersten Spiele für eine Anpassungszeit verwenden“
Nicht ganz zufrieden zeigte sich SVR-Trainer Paul Gludovatz nach dem Match: „Ich bin deshalb unzufrieden, weil wir heute nach dem 2:0 nicht mehr agiert haben. Wir wollten gegen einen Großen anschreiben, wir haben schon gute Leistungen auswärts gegen die drei anderen Großen erbracht. Ich dachte doch, dass es uns heute voll und ganz gelingen kann. Das Publikum hat einerseits ein attraktives Spiel gesehen. Zum anderen haben wir gegen den regierenden Meister, dem wir bis zur 60 Minute keine Chancen zugelassen haben, zwei Tore erzielt. Sie haben die beste Verteidigung, das wird sich auch schon herumgesprochen haben.“ Warum diesmal Wolfgang Hesl statt Thomas Gebauer das Tor der Rieder hütete? „Ich erinnere daran, dass wir die ersten Spiele für eine Anpassungszeit verwenden wollten. Es geht nicht um den einen, um den Tormann. Wir haben mehrere Langzeitverletzte, die wir langsam heranführen. Diese Anpassungsprozesse an die Höchstleistungen sind noch nicht gegeben. Noch dazu entscheide ich oftmals aus dem Herzen heraus, hie und da mit dem Verstand.“

Froschauer: „Rieder hätten sich Sieg verdient gehabt“
Für viel Gesprächsstoff auch unter den Medienvertretern sorgte die Elfmeter-Entscheidung zugunsten der Salzburger. „In der 1. Halbzeit waren sich die meisten sicher, dass Ried die Partie heim spielt. Aber wenn sogar der Salzburg-Trainer nach dem Spiel sagt, sie hätten den Sieg nicht verdient, dann sagt das eh alles aus, dass eigentlich die Rieder den Sieg verdient gehabt hätten. Wir haben über den Elfmeter diskutiert. Viele Rieder sagen natürlich, es war keiner, Huub Stevens sagt, den kann man geben. Da wird sicher diskussionsbedarf sein. Aber letztendlich war es sicher kein so klarer Elfmeter, den man gerne auch nicht geben kann“, formulierte es  Andreas Froschauer von Life Radio OÖ diplomatisch.

Dr. Weidl: „Die zweite Halbzeit hätten wir nicht mehr gebraucht“
Das Topspiel gegen Salzburg wurde von der Oberösterreichischen Versicherung gesponsert. Generaldirektor Dr. Wolfgang Weidl hätte den Schlusspfiff schon gerne nach der ersten Halbzeit gehört: „Normalerweise gewinnen wir, wenn die Oberösterreichische Versicherung das Spiel sponsert. Heute hat es ja auch so ausgesehen. Die zweite Halbzeit hätten wir aber nicht mehr gebraucht. Es war trotzdem ein tolles Match und man muss natürlich sagen, dass die Salzburger auch nicht auf der Nudelsuppe daher geschwommen sind. Sie haben in der zweiten Halbzeit gezeigt, dass sie eine gute Mannschaft sind.“ Und was ist das Erfolgsgeheimnis der Oberösterreichischen Versicherung? „Wir gehen kontinuierlich vor und erklimmen die oberste Leiter sukzessive. Nur wer kontinuierlich vorgeht, kommt letztendlich an die Spitze!“ Ein Weg, den auch die SV Josko Ried so eingeschlagen hat. „Und wir haben noch etwas gemeinsam“, ergänzte Paul Gludovatz: „Die Oberösterreichische Versicherung ist die Nummer eins in Oberösterreich. Und auch wir sind die Nummer eins in Oberösterreich!“