„Man merkt eine Aufbruchsstimmung“

Seit mehr als zehn Jahren kickt Marcel Ziegl bei der SV Guntamatic Ried. Im Interview spricht der 26-Jährige unter anderem über den klaren Sieg gegen Wattens, die Stimmung im Team, seine schweren Verletzungen und das Match gegen Kapfenberg.

Marcel, wie erleichtert wart ihr nach dem 3:0-Sieg in Wattens?

Wir waren natürlich sehr erleichtert. Wir haben gewusst, dass drei Punkte sehr wichtig sind, dass der Sieg fast schon Pflicht war. Wir müssen aber ohnehin in jedes Spiel so gehen, dass wir es gewinnen wollen. Wenn wir unseren Matchplan umsetzen, dann können wir gegen jeden Gegner gewinnen. Gegen Wattens hatten wir natürlich auch das Spielglück auf unserer Seite.

War der Druck gegen Wattens besonders groß?

Wir haben uns auf Wattens nicht anders vorbereitet als gegen Steyr. Der Druck war vor dem Steyr-Spiel auch groß. Wir sind in der Jägerposition und müssen mit dem Druck umgehen können. Das ist ein Prozess, an dem wir schon die ganze Vorbereitung gearbeitet haben. Es werden immer wieder kleine Rückschläge kommen. Darauf sind wir mental sehr gut vorbereitet.

Wie ist die Stimmung im Team?

Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut. Es war für uns gut, dass wir bereits vor dem Winterurlaub gewusst haben, wer der neue Trainer ist. Wir haben den Trainer vor dem Urlaub noch kennengelernt und er hat uns bereits gesagt, wie er es sich vorstellt. Ab Jänner haben wir dann konsequent gearbeitet. Das Trainerteam lebt uns das vor und die Mannschaft zieht voll mit. Man merkt auch eine Aufbruchsstimmung im Verein. Im Umfeld ist es ruhiger geworden. Das tut der Mannschaft und dem ganzen Verein gut.

Zuhause gegen Kapfenberg soll jetzt ebenfalls ein Sieg folgen?

Das Ziel gegen Kapfenberg sind ganz klar drei Punkte. Das hat oberste Priorität. Egal wie, wir müssen drei Punkte in unserem Stadion lassen. Wir müssen die Fans von Beginn an ins Boot holen, aggressiv auftreten und ein schnelles Tor machen. Man hat in den ersten beiden Spielen gesehen, wie eng die Liga beieinander ist. Wir dürfen keine einfachen Fehler machen. Und müssen von der Mentalität so auf den Platz gehen wie gegen Wattens.

Wie wird Kapfenberg in Ried auftreten?

Kapfenberg erwarte ich mir sehr gut organisiert. Im Herbst war es eine sehr enge Partie. Sie werden sicher nicht ein großes Offensiv-Feuerwerk starten, sondern werden es gut strukturiert anlegen. Wenn wir so wie gegen Wattens auftreten, dann schaut es sicher gut aus für uns.

Du hast zwei schwere Verletzungen hinter dir. Wie schwierig ist es, sich wieder zurück zu kämpfen?

Das war natürlich schwierig. Wichtig ist, dass man Abstand gewinnt und mit den Verletzungen abschließt. Man darf nicht in eine Mitleidsposition verfallen und sich fragen, warum mir das passiert ist. Die ersten Monate sind nicht leicht. Auch die erste Zeit, wenn man wieder fit ist, ist nicht leicht. Es braucht Zeit, bis man wieder in den Spielrhythmus kommt. Mit Abstand kann man aus den Verletzungen aber auch sehr viel lernen. Man macht auch präventiv dann mehr, damit das nicht mehr passiert.

Was traut ihr euch in dieser Saison noch zu?

Ich traue uns noch alles zu. Wichtig ist aber, dass wir nicht schauen, was in zwei oder vier Wochen sein wird. Wir schauen immer nur auf das nächste Spiel. Wir wollen jetzt eine Serie starten und zuhause gegen Kapfenberg nachlegen. Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, dann kann es sich für uns noch ausgehen. Keiner wird uns aber drei Punkte schenken, wir sind selbst für den Erfolg verantwortlich.

Die Unterstützung der Fans ist auch ein wichtiger Faktor?

Für uns ist es sehr wichtig, dass wir unsere Fans im Rücken haben. Es wird uns nicht alles gelingen. Gerade in diesen Situationen ist es wichtig, dass uns die Fans trotzdem anfeuern. Das ist aber nicht nur zuhause wichtig. Es war auch großartig, wie uns unsere Fans in Wattens unterstützt haben.