Kapitän Marcel Ziegl im Interview

SVR-Kapitän Marcel Ziegl ist ein echtes Urgestein des Vereins. Der 30-Jährige, der am 29. November 2008 mit 15 Jahren sein erstes Bundesliga-Match für die SV Guntamatic Ried bestritt, spricht im Interview über den Abstieg und über das letzte Spiel in der laufenden Saison gegen den WAC.

Marcel, du musstest in Hartberg verletzungsbedingt vom Platz. Wie geht es dir?

Ich habe einen blöden Schritt gemacht und das Knie war so lädiert, dass ich nicht mehr weiterspielen konnte. Es war sehr schmerzhaft und es wäre nicht im Sinne der Mannschaft gewesen, wenn ich mich durchgebissen hätte, wenn ich 20 Prozent weniger geben kann. Ich werde deshalb gegen den WAC leider auch nicht spielen können.

 

Du bist ein echtes Rieder Urgestein. Wie hast du den Abstieg persönlich verarbeitet?

Ich habe ihn noch gar nicht richtig verarbeitet. An den ersten Tagen waren die Gedanken daran ständig da. Ich bin extrem enttäuscht. Leider gehört auch das zum Sport dazu. Wir müssen das jetzt ordentlich verarbeiten, bevor wir die Scheuklappen wieder heruntergeben und unsere Ziele weiter verfolgen.

 

Wenn du die gesamte Saison analysierst, war es letztendlich einfach zu wenig für den Klassenerhalt?

Ich bin ganz klar der Meinung, wenn wir die ganze Saison aufarbeiten und reflektieren, dann muss jeder so selbstkritisch sein, dass es zu wenig war. Wenn man in 31 Runden nur vier Spiele gewinnt, dann ist das einfach zu wenig. Das ist so nicht unser Anspruch gewesen.

 

Wie geht ihr jetzt in das letzte Match gegen den WAC?

Wir wollen in diesem Spiel ein gutes Gesicht zeigen. Wir haben uns selbst und viele andere Leute enttäuscht. Ich will jetzt nicht von einem versöhnlichen Abschluss sprechen, aber wir möchten mit einem positiven Ergebnis in die Pause gehen. Ein positiver Abschluss soll den Fans und Zuschauern nach diesem Spiel im Kopf bleiben. Das Leben und auch das Fußballerleben müssen weitergehen. Es tut uns allen sehr leid, wie es mit dem Abstieg gelaufen ist. Wir haben alles versucht, leider ist es zu wenig gewesen. Es wäre aber schön, wenn es jetzt wieder so ist, wie ich es schon so oft erlebt habe, seit ich dabei bin, dass wir trotzdem weiter alle an einem Strang ziehen. Ich verstehe alle, die jetzt enttäuscht sind. Ich hoffe aber sehr, dass wir beim letzten Spiel und auch über den Sommer alle zusammenhalten und wir wieder gemeinsam angreifen werden.