Präsident Hans Willminger im OÖNachrichten Interview

RIED. Einen Winter ohne Sorgen kann Hans Willminger als Präsident der SV Josko Ried verbringen. Im OÖN-Interview spricht er über gesunde Selbsteinschätzung, und warum man in Ried keinen Toni Polster benötigt.

OÖN: Gibt es irgendetwas, das in Ried momentan nicht passt?
Willminger: Keine Angst, es gibt immer genug zu arbeiten und zu verbessern, um unser Niveau halten zu können. Jetzt wünsche ich mir, dass während des Trainingslagers nächste Woche in Belek intensive Gespräche mit Trainer Paul Gludovatz stattfinden und es am Ende ein positives Ergebnis zur Vertragsverlängerung geben wird.

OÖN: Kann es am Transfermarkt eine Überraschung geben?
Willminger: Es gibt keinen Grund, um handeln zu müssen. Die passenden Spieler sind längst bei uns.

OÖN: Es ist bekannt, dass Sie einen sehr guten und engen Draht zu den Spielern haben. Ist das für einen Präsidenten nicht auch gefährlich?
Willminger: Ich hätte meine Linie sicher längst geändert, wenn ich mit diesem Führungsstil schon einmal hintergangen worden wäre. Wir haben aber auch im Klub die richtigen Charaktere, damit dieses System funktioniert.

OÖN: Sie mischen sich auch in sportliche Belange zumindest nach außen hin viel weniger als Ihre Präsidenten-Kollegen ein.
Willminger: Dafür gibt es einen einfachen Grund: Es gibt in der Bundesliga keinen einzigen Präsidenten, der fachlich genug Ahnung vom Fußball hat. Ich habe auch nicht das Ego, mich jeden Tag mit einer Wortmeldung in der Zeitung sehen zu müssen. Deshalb überlasse ich das mit Stefan Reiter und Paul Gludovatz jenen Experten, die wir als Klub dafür bezahlen. Meine Aufgabe ist es, beiden volle Rückendeckung zu geben. Dass die wirklich wichtigen Entscheidungen immer gemeinsam getroffen werden, versteht sich von selbst.

OÖN: Was sagen Sie zum Engagement von Toni Polster beim LASK?
Willminger: Ich will mich nicht zu anderen Klubs äußern. In Ried brauchen wir keinen Toni Polster als Bindeglied zwischen Nachwuchs und Profis. Bei uns funktioniert das auch so. Es genügt ein Blick auf den Altersschnitt in unserem Kader. Und in den kommenden Jahren werden die „jungen Wilden“ bei uns nicht weniger, sondern noch mehr werden.

Das Interview führte Harald Bartl / OÖNachrichten


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