Thomas Gebauer im Interview

Thomas Gebauer: „Kann diesen Titel jetzt mehr genießen“

Seit dem Rücktritt von Oliver Glasner ist Thomas Gebauer Kapitän der SV Josko Ried. Im Interview erklärt der 29-jährige Tormann, was ihm der Herbstmeistertitel bedeutet und welche Ziele sich die Mannschaft für die letzte Runde vor der Winterpause und auch für das Frühjahr steckt.
Thomas, die SV Ried hat erneut den Herbstmeistertitel geholt.
 
Wie erklärst du dir diesen großartigen Erfolg?
Dieser Herbstmeistertitel ist eine Bestätigung für unsere Arbeit. Für mich ist dieser Titel jetzt noch schöner als der vom letzten Jahr, weil es immer schwieriger ist, den Erfolg zu bestätigen. Ich bin stolz, das mit der Mannschaft erreicht zu haben. Nach den Abgängen hat uns das niemand zugetraut. Jeder Spieler ist stolz, dass wir zur Halbzeit ganz oben stehen. Das ist jetzt ein Anreiz für die Rückrunde, genauso hart weiterzuarbeiten. Durch diese harte Arbeit kommt auch der Erfolg. Wir wollen das jetzt so lange wie möglich auskosten.
 
Welcher Titel hat für dich mehr Wert? Der aktuelle oder der vom Vorjahr?
Für mich persönlich ist dieser Herbstmeistertitel noch höher anzusetzen als der vom letzten Jahr. Im vergangen Herbst war ich verletzt und habe nicht alle Spiele gespielt, dieses Mal war ich bei allen Spielen am Platz. Deshalb kann ich den Titel jetzt mehr genießen. Ich bin stolz auf diesen Titel – nicht weil ich Kapitän bin, sondern weil ich Teil dieser Mannschaft bin. Ein Rädchen greift bei uns ins andere. Der Zusammenhalt und das Klima in der Mannschaft sind sensationell.
 
Welches Ziel hat die Mannschaft im Frühjahr?
Wir hatten den Genuss, die Europacup-Spiele erleben zu dürfen. Und das wollen wir wieder erreichen. Es wäre vermessen von uns zu sagen, dass wir Meister werden. Dazu müsste alles zusammenpassen. Es kann aber auch eine Phase kommen, in der nicht zu 100 Prozent alles läuft. Aber wir arbeiten Schritt für Schritt, mit dem Ziel, wieder international spielen zu können. Daran werden wir hart arbeiten.
 
Wie wichtig wäre jetzt zum Abschluss noch der Titel des Winterkönigs?
Wir wollen jetzt natürlich auch nach dem Spiel gegen Sturm Erster sein. Wenn man als Erster überwintert, sieht man sich zwei Monate lang an dieser Position in der Tabelle. Und das ist natürlich eine Riesenmotivation. Wir wollen nicht mit einer Niederlage in die Pause gehen. Deshalb arbeiten wir in dieser Woche so hart wie in jeder anderen Woche und gehen voll motiviert in das Spiel gegen Sturm Graz.
 
Wie schätzt du Sturm Graz zurzeit ein?
Das Spiel wird sehr schwer. Sturm Graz ist amtierender Meister. Während der Saison hatten sie Verletzungspech und trotzdem sind sie vorne dabei. Sie sind eine der vier Top-Mannschaften und da ist es immer schwer. Wir haben gegen Sturm in dieser Saison noch nicht gewonnen. Und wir wollen gegen jede Mannschaft gewinnen und deshalb wollen wir jetzt siegen.
 
Du hast gegen Wiener Neustadt wieder phantastisch gehalten, hattest im Herbst aber auch Ausrutscher?
Ich habe mich nie schlecht oder unsicher gefühlt. Ich war auch immer gut drauf. Die beiden Fehler, die mir passiert sind, waren reine Konzentrationsfehler. Die passieren, wenn man zu viel will. Vielleicht lag es auch an der neuen Situation, dass ich als Kopf der Mannschaft zu viel wollte. Dadurch habe ich mich nicht auf die Situation konzentriert, sondern dachte schon einen Schritt weiter. 
 
Gibt es neue Entwicklungen in Sachen Einbürgerung?
Bei der Einbürgerung gibt es keine neue Entwicklung. Es ist gut, dass es diesbezüglich jetzt ruhiger geworden ist, damit man die Herbstsaison jetzt in Ruhe zu Ende spielen kann. Von unserer Seite haben wir alles getan. Jetzt müssen wir abwarten, was passiert.