Der damalige Trainer Klaus Roitinger erinnert sich noch gut an das erste Rieder Bundesliga-Match zurück: „Es waren 9.500 Zuschauer im Stadion und im Vorfeld wurde diskutiert, wie hoch die Niederlage werden wird. Rapid ist auch so aufgetreten, die Mannschaft war gespickt mit Nationalspielern. Wir haben gar nicht gewusst, wen wir aller decken sollen. Wir haben dann aber sehr gut defensiv gespielt und sie haben gesehen, dass man in Ried auch gut Fußballspielen kann.“ Der Zusammenhalt der Mannschaft war schon 1995 etwas Besonderes: „Wir haben uns damals nicht nur am Spielfeld, sondern auch außerhalb sehr gut verstanden. Wir haben auch miteinander gefeiert und das wurde uns von dem einen oder anderen Beobachter vielleicht nicht so gut ausgelegt.“
Herwig Drechsel: „Sieg gegen Rapid haben wir gebührend gefeiert“
Herwig Drechsel, der mit 83 Toren die meisten für die SV Ried in der Bundesliga erzielt hat, lobt die Qualitäten seines ehemaligen Trainers: „Klaus hat uns immer sehr gut einstellen können. Er hat über jeden Gegenspieler alles gewusst. Wenn ich im zentralen Mittelfeld gespielt habe, hat er immer gewusst, auf welche Seite der Gegner den Haken hinmacht. Und so waren wir damals auch bestens eingestellt. Den Sieg gegen Rapid haben wir dann natürlich gebührend gefeiert.“
Leo Kiesenhofer: „Lassen wir den Peter Stöger auch noch eines schießen“
Für das Umfeld ist Spitzenfußball in Ried seither zur Selbstverständlichkeit geworden. Leo Kiesenhofer, jetzt Stadionchef bei der SV Josko Ried, sagt: „Der Unterschied zu damals ist, dass es heute für Ried schon selbstverständlich ist, in der Bundesliga zu spielen. Wir sind jetzt in das Cup-Finale aufgestiegen. Wenn das vor 15 Jahren passiert wäre, wäre in Ried drei Wochen lang gefeiert worden. Das Spiel gegen Rapid war eine Riesensensation. Wir waren die Newcomer und haben das Spiel 2:1 gewonnen. Wir haben 2:0 geführt und haben gesagt, damit es nicht so blöd aussieht, lassen wir den Peter Stöger auch noch eines schießen.“ SVR-Präsident Johann Willminger verriet, dass er bereits seit 1981 in Ried ins Stadion gehe und hob die Bedeutung des Teams von 1995 noch einmal hervor: „Leo Kiesenhofer hat das sehr gut gesagt. Es ist heute leider schon eine Selbstverständlichkeit geworden. Es waren damals sehr viele gute Leute in Ried, die den Grundstein gelegt haben. Man kann ihnen nicht genug dankbar sein.“
Klaus Roitinger: „Ich habe noch keinen Tag bereut“
Klaus Roitinger ist mittlerweile wieder in seinen alten Beruf als Lehrer zurückgekehrt: „Ich war elf Jahre Trainer in Ried, das war eine sehr erfolgreiche, aber auch eine sehr zehrende Zeit. Ich habe dann gesagt, es ist vorbei. Und es gibt heute noch Leute, die das nicht glauben, es ist so und ich habe auch noch keinen Tag bereut.“ Herwig Drechsel, der derzeit noch bei SV Grödig spielt, plant noch ein weiteres Fußball-Jahr: „Ich habe noch keine Pläne für die nächste Saison, aber ich bin noch gesund und mir macht es noch Spaß und darum möchte ich noch ein Jahr weiterspielen.“ Und Leo Kiesenhofer kann sich ohnehin ein Leben ohne Fußball nicht vorstellen: „Ich bin hier bei der SV Ried nach wie vor mit dem Fußball verbunden, es macht mir viel Spaß und ich hoffe, dass ich hier in Pension gehen kann.“
Life Radio gibt der SV Josko Ried weiterhin volle Rückendeckung
Eine Fortsetzung der Partnerschaft zwischen der SV Josko Ried und Life Radio wurde im VIP-Klub besiegelt. „Das Engagement von Life Radio bei der SV Josko Ried macht so viel Spaß, dass wir das Trikotsponsoring und das Spielsponsoring die nächsten zwei Jahre verlängern werden“, verkündete Life Radio-Geschäftsführer Uli Jelinek: „Wir sind also mit dem Life Radio die nächsten zwei Jahre wieder mit dem Logo am Rücken der Spieler vertreten. Wir werden also den Riedern weiterhin volle Rückendeckung geben.“ Ein Engagement, über das sich auch Präsident Johann Willminger freut: „Für uns ist jeder Sponsor sehr wertvoll, weil wir damit unsere Spieler auch finanzieren müssen. Es wissen alle, dass unser Kader immer sehr eng ist. Es freut mich, weil Life Radio so wie alle Sponsoren hinter uns steht. Und das ist das Entscheidende, dass die Sponsoren etwas von uns haben und wir von den Sponsoren.“
Gegen Rapid spielten am 2. August 1995: Oliver Glasner, Ronald Unger, Goran Stanislavjevic, Leo Kiesenhofer, Günter Steininger, Roland Kramer, Michael Angerschmid, Herwig Drechsel, Thomas Eder, Hubert Möseneder und Pavel Mraz. Eingewechselt wurden Erwin Dampfhofer und Hannes Weber. Die Tore für die SV Ried erzielten Kramer und Mraz, in der 88. Minute gelang Stöger der Anschlusstreffer.