Robert Zulj: „Vor dem Tor bin ich eiskalt“

Robert Zulj spielte sich in den vergangenen Wochen ins mediale Rampenlicht. Der 19-jährige Stürmer erzielte innerhalb eines Monats vier Tore, drei in der Meisterschaft und eines im Cup. Im Interview spricht er unter anderem über seine Entwicklung bei Ried, seine Stürmer-Qualitäten und über den nächsten Gegner Wiener Neustadt.

Du hast in den vergangenen Wochen vier Tore erzielt und warst deshalb auch ein begehrter Interviewpartner für die Medien. Wie hast du diese Zeit erlebt?
 
Die vergangenen Wochen waren sehr anstrengend für mich. Es waren sehr viele Spiele, das war ich so aus der vergangenen Saison nicht gewohnt. Ich habe aber gewusst, wenn ich öfter spiele, dann kommen auch die Tore. Und wenn ein Stürmer Tore schießt, dann ist auch klar, dass er in die Medien kommt.
 
Hast du daran geglaubt, dass du dich so schnell ins Rampenlicht spielen kannst?
 
Man muss damit rechnen. Ich habe immer daran geglaubt, dass es so kommen wird. Gott sei Dank ist es jetzt so und das soll auch so weitergehen.
 
Was zeichnet dich als Stürmer aus?
 
Ich sichere Bälle gut ab und habe ein gutes Auge für die Mitspieler. Vor dem Tor bin ich eiskalt. Und derzeit stehe ich genau dort, wo ein Stürmer stehen soll.
 
Manager Stefan Reiter beschreibt dich als ruhig und besonnen. Wie siehst du dich selbst?
 
Ja, ich bin sehr ruhig, konzentriere mich auf den Fußball. Und schaue, dass nichts anderes im Vordergrund steht. Am Platz bin ich aber dann nicht mehr so ruhig …
 
Welches deiner Tore für Ried war für dich das schönste?
 
Für einen jungen Spieler ist am Anfang jedes Tor das schönste. Wichtig ist, dass man das Tor einfach irgendwie macht. Ich freue mich über jedes Tor gleich.
 
Du bist noch sehr jung, spielst erst die zweite Saison in Ried. Bist du mit deiner Entwicklung zufrieden?
 
In der Anfangsphase habe ich mich erst an das Tempo und das Körperliche gewöhnen müssen. Das ist immer besser geworden. Ich habe mich im Vergleich zur vergangenen Saison um einiges gesteigert und habe viel dazugelernt.
 
Zuletzt wechselten viele Spieler aus Ried zu einem Top-Klub. Motiviert dich das?
 
Natürlich, wenn man sieht, wie es der Dani Royer geschafft hat, dann will jeder junge Spieler das auch so schaffen. Aber zuerst muss man schauen, dass man in Ried Leistung bringt und gut spielt. Das ist jetzt das Wichtigste. Dazu gehört aber auch, dass man in der Nationalmannschaft oder gegen andere Top-Klubs wie zum Beispiel PSV Eindhoven aufzeigt, nicht nur in der Bundesliga. Dann kommt es von allein, dass Klubs kommen, die dich haben wollen.
 
Wie hast du die Europa League-Spiele mit Ried erlebt?
 
Gegen Bröndby war ich nicht dabei, da war ich bei der U20-Weltmeisterschaft. In Eindhoven zu spielen war ein geiles Erlebnis, das kann man nicht jeden Tag schaffen. Aber wenn man am Platz steht, gibt man einfach Gas und vergisst alles andere.